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Kleine Gärten gestalten: Tipps und Ideen

Ein kleiner Garten braucht vor allem Vielfalt und Abwechslung fürs Auge. Mit den richtigen Tipps und Ideen bieten kleine Gärten alles, was Gartenbesitzer sich wünschen.

Nicht immer reichen Platz und Budget für einen riesigen, üppigen Garten mit großzügiger Rasenfläche, vielen Blumenbeeten und einer Outdoor-Lounge. Doch auch auf kleiner Fläche lässt sich eine attraktive und erholsame grüne Oase realisieren, die Erholung und Erlebnis bietet.

Allerdings ist die Planung und Anlage eines kleinen Gartens anspruchsvoll und erfordert Kreativität. Mit unseren Tipps helfen wir Ihnen, wie Sie Ihren kleinen Garten gestalten können, um die kleine Fläche optisch zu vergrößern.

Was ist ein kleiner Garten?

"Klein" ist eine relative Größe. Zunächst einmal gilt es also die Frage zu klären: Was ist überhaupt ein kleiner Garten? "Das hängt vom Standort ab", erklärt Erik Peters, Geschäftsführer des Gartenbaubetriebs Grütters GmbH, einem Betrieb der Gärtner von Eden.

Im urbanen Bereich sind großflächige Grundstücke mit einem riesigen Garten eher selten. "Pauschal lässt sich also nicht sagen, wann ein Garten klein ist. Aber generell sprechen wir von einem kleinen Garten um die 100 Quadratmeter", so der Profi.

Wie kann man einen kleinen Garten gestalten?

Klar, in einem kleinen Garten ist in der Regel kein Platz für eine weitläufige Lounge plus Naturteich und Selbstversorger Garten. Also, wie gestalte ich einen kleinen Garten?

Kleine Gärten brauchen Abwechslung, dürfen aber nicht von einer gar zu großen Detailfülle erschlagen werden. Auf eine Rasenfläche sollten Sie verzichten.

Mit Bodenbleägen spielen

Gestaltungsmöglichkeiten gibt es bei kleinen Gärten auch mit Blick auf den Bodenbelag. "Gestalterisch kann man mit dem Format des Bodenbelags arbeiten", erklärt der 35-jährige Gartenprofi. Das heißt, man wählt beispielsweise einen Terrassenboden mit großformatigen Bodenplatten.

Je nach Größe des Gartens eignen sich Steinplatten ab 80 x 80cm. "Große Bodenplatten lassen die Fläche optisch größer wirken", erläutert Erik Peters, gelernter Landschaftsgärtner und Agrarbetriebswirt mit Fachrichtung Garten/Landschaftsbau. Besonders geeignet seien u.a. Naturstein oder ein keramischer Belag. Für mehr Abwechslung kann man mit verschiedenen Materialien und Farbigkeiten arbeiten.

Ein weiterer Tipp des Profis: Zweit Sitzplätze stehen den allermeisten – auch kleinen – Gärten bestens zu Gesicht, ermöglichen sie den Gartenbesitzern doch einen Perspektivwechsel, der für die gewünschte Abwechslung sorgt. 

Eventuell ist also auch in einem kleinen Garten Platz für eine Bank oder einen Sitzstein, um dadurch einen anderen Blickwinkel in den kleinen Garten zu bekommen. "Hier kann man sich zwischendurch mit einem Kaffee oder einem Glas Wein draußen hinsetzen und den kleinen Garten aus einer anderen Perspektive erleben", so Erik Peters. Außerdem macht eine kleine Sitzgelegenheit den Garten gemütlicher.

 

Spannendes fürs Auge bieten

Wichtig bei der Gestaltung eines kleinen Gartens ist es, einen Blickfang zu setzen. Das kann eine besondere Pflanze, aber auch eine Skulptur oder ein anderes Kunstwerk sein. So gibt es immer wieder Neues zu entdecken.

Durchdachte Lichtakzente setzen

Auch die Gartenbeleuchtung ist in einem kleinen Garten, genau wie in einem großflächig angelegten Outdoor-Bereich, enorm wichtig. Hier kann zum Beispiel mit indirektem Licht gearbeitet werden, indem etwa eine einzelne Pflanze von unten mit einem Strahler beleuchtet wird – das setzt Akzente.

Und: Am Abend kann man einen beleuchteten Außenbereich von innen genießen – und eine abgestimmte Beleuchtung sorgt für ein ganz neues Bild im kleinen Garten.

Der passende Sichtschutz

Abgerundet wird die Gestaltung der Rückzugsoase im Miniformat durch einen passenden Sichtschutz, der für Privatsphäre sorgt.

Da es kleine Gärten zumeist dort gibt, wo die Bebauung dicht ist, sind die Nachbarn entsprechend nah. Deshalb gehört Sichtschutz zu den wichtigsten Aufgaben bei der Planung eines kleinen Gartens.

Wie wirkt ein kleiner Garten größer?

Ein kleiner Garten lässt sich optisch vergrößern. Wege zum Beispiel schaffen in kleinen Gärten Großzügigkeit.

Ein kleiner Garten sollte nicht komplett mit einem Blick erfasst werden können, deshalb ist es ratsam, das Grundstück in unterschiedliche Zonen zu gliedern. Eine solche Unterteilung macht den Betrachter neugierig und damit das grüne Reich interessanter.

Aber auch großformatige Bodenplatten, wie oben bereits beschrieben, lassen kleine Gärten größer wirken. Und mithilfe der Bepflanzung wird ein Garten lebendiger und sorgt noch dazu für mehr Artenvielfalt. So kann man beispielsweise eine Solitärpflanze im kleinen Garten platzieren, die als Blickfang dient. "Die Pflanze darf dann ruhig 2 bis 3 Meter hoch sein, denn so wird der Blick in die Höhe gelenkt", sagt Erik Peters.

Als Solitärpflanze (französisch 'solitaire' für Einzelgänger) bezeichnet man im Gartenbau Pflanzen, die als einzelnes Exemplar eine Bepflanzung optisch dominieren, die also alleine und nicht in der Gruppe stehen. Sie unterscheiden sich von Pflanzen in ihrer Nachbarschaft durch eine besondere Wuchsform, Größe, Blattfärbung sowie die Blüten- oder Blattform.

Frei stehende Solitärpflanzen kommen besonders gut zur Geltung. Bei einem sehr kleinen Garten sollte man sich bei der Auswahl eines Solitärgewächses von einem Profi beraten lassen. Denn die Experten wissen am besten über Standortfaktoren (Boden, Licht etc.) und Pflanzenwuchs (Blattfärbung etc.) Bescheid. So wird eine Solitärpflanze im kleinen Garten zum echten Hingucker.

Apropos Bepflanzung: Welche Pflanzen sind für kleine Gärten besonders geeignet?

Welche Pflanzen für kleinen Garten?

"Wir arbeiten zum Beispiel gerne mit Felsenbirnen, die sehr langsam wachsen", berichtet Landschaftsgärtner Erik Peters aus seinem Praxisalltag. "Oder mit Hartriegel-Sträuchern, von denen es verschiedene Formen mit unterschiedlichen Blüten und Herbstfärbungen gibt." Der Vorteil: So setzen die Pflanzen je nach Jahreszeit auch farbige Akzente, die gerade in kleinen Gärten für die nötige Abwechslung sorgen.

Auf keinen Fall sollte man für einen kleinen Garten allzu starkwüchsige Pflanzen wählen. "Eine Hecke mit Kirschlorbeer, die man dreimal im Jahr schneiden muss, ist ebenso wenig geeignet, da ein solcher Strauch viel zu breit wird und Platz wegnimmt", so der Profi.

Welche Pflanzen eignen sich für trockene Sommer?

Angesichts der auch hierzulande zunehmend heißeren Sommermonate empfiehlt Erik Peters Pflanzen, die mit sandigen Böden zurechtkommen. Lavendel und Salbei beispielsweise benötigen nicht viel Wasser. "Das sind robuste Pflanzen, die auch mit Hitze gut zurechtkommen."

Pflanzen für sonnige und trockene Standorte in kleinen Gärten werden am besten vom Profi umgesetzt. So sorgt ein sorgfältig geplantes und gut gepflegtes Staudenbeet zum Beispiel ganzjährig für Freude im kleinen Garten.

Was ist die beste Heckenpflanze für kleine Gärten?

Bei der Auswahl einer Heckenpflanze stellt sich zunächst die Frage, ob man es immer grün haben möchte oder ob die Pflanze auch Laub abwerfen darf.

"Eine Buchenhecke zum Beispiel, sei es die Rot- oder Hainbuche, kann man sehr gut in Schuss halten", meint Erik Peters. Wer eine Hecke regelmäßig zweimal jährlich schneidet, erhält eine gut bewachsene, blickdichte Hecke.

Und welche Sträucher eignen sich für einen kleinen Garten?

Erik Peters empfiehlt langsam wachsende Straucharten, die man gut "in Schuss halten kann". Dazu gehören u.a. Etagen-Hartriegel sowie Cornusarten wie Cornus Kousa oder Cornus Florida.

Welche Bäume bleiben klein?

Je nach Größe des Außenbereichs kann sogar ein Baum gepflanzt werden. Welche Bäume eignen sich für kleine Gärten? "Im laubabwerfenden Bereich sind Buchen sehr beliebt", meint Erik Peters. "Die sind gut schnittverträglich." Und im Bereich der immergrünen Pflanzen, die ihr Laub also behalten, empfiehlt der Gartenexperte Eiben oder portugiesischen Lorbeer für kleine Gärten. 

Ebenfalls für kleine Gärten geeignet ist ein Hochstamm. Das heißt, die Krone beginnt erst ab 1,80 Meter. Dadurch wird der Blick in die Höhe gelenkt.

5 Grundregeln für kleine Gärten:

  1. Abwechslung bieten – aber nicht zu viele Details
  2. Sorgfältige Materialauswahl
  3. Sichtschutz
  4. Clevere Pflanzenauswahl treffen
  5. Gartenbeleuchtung

Generell empfiehlt sich besonders bei kleinen Gärten, mit einem Profi zusammenzuarbeiten. Denn eine kluge Planung ist hier essentiell.

9 Beispiele für kleine Gärten

1. Eycatcher im Pflanzenbeet

Bei aller Reduktion gibt es dennoch immer wieder Neues zu entdecken: Die großen Flusskiesel, mit denen das Beet belegt ist, sind jeder für sich ein Kunstwerk der Natur und bilden einen spannenden Kontrast zu den rechteckigen Terrassenplatten

Die Terrasse wirkt regelrecht eingebettet ins Grün des Beetes, und ihren heimeligen Charakter unterstreicht die wohnliche Möblierung. Gleich drei in ihrem Charakter grundlegend unterschiedliche und doch miteinander harmonierende Sitzplätze finden hier nebeneinander Platz, ohne sich in die Quere zu kommen.

2. Schmaler Garten

Mit einfachen, aber effizienten Mitteln wurde hier aus einem langen, schmalen 160-Quadratmeter-Grundstück eine individuelle, abwechslungsreiche und gleichzeitig harmonische Wohlfühloase. Die Planung beherzigt einige der wichtigsten Grundregeln für die Gestaltung kleiner Gärten, etwa den Verzicht auf eine Rasenfläche.

Nächste Regel: Dafür sorgen, dass nicht der gesamte Garten mit einem Blick zu erfassen ist – oft dadurch umgesetzt, dass die Bepflanzung so dicht und vielfältig ist, dass sie dem Betrachter reichlich Abwechslung bietet. Außerdem sollten die Beete nicht einfach geradlinig entlang der Grundstücksgrenzen verlaufen, was den schlauchartigen Charakter nur unterstreichen würde.

Vielmehr sind die üppig bepflanzten Beete mal breiter, mal schmaler, was zu Regel Nummer drei führt: Das Grundstück in unterschiedliche Räume gliedern.

3. Begrenzte Detailfülle

Zur Gliederung kleiner Gärten tragen Unterteilungen wie Betonsitzquader bei. Sie ragen als Querriegel in den Garten, dienen als Unterteilung ebenso wie als Blickfänge.

Vorherrschend sind Grüntöne in den unterschiedlichsten Nuancen, wenige Blühpflanzen setzen Highlights, beanspruchen aber nicht so viel Aufmerksamkeit, dass der Betrachter die Vielfalt an Wuchs- und Blattformen in den Beeten aus dem Blick verlieren würde. Als Blickfänge dienen Accessoires, beispielsweise leuchtend orangefarbene Kissen.

4. Zweiter Sitzplatz

In diesem Beispiel ist der zweite Sitzplatz der eigentliche Star des Gartens. Denn er liegt diagonal zur Hauptterrasse des kleinen Gartens und besticht durch seine stilvolle Möblierung.

Die Splittfläche erstreckt sich über weite Teile des Gartens und sorgt für ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Sitzplatz, Wegen und weiteren Flächen und damit für optische Großzügigkeit

Großzügig wirkt auch das flache, rechteckige Wasserbecken, die Querung aus großformatigen Schrittplatten bringt eine Unterbrechung des Splitts und schlägt buchstäblich eine Brücke zwischen den beiden kleinen Gartenteilen rechts und links des Beckens.

5. Unterschiedliche Bodenniveaus und Sichtschutz

Auf das Thema Abwechslung zählt auch das Einbringen unterschiedlicher Bodenniveaus in den Garten mit rein. Entlang der Grundstücksgrenze verläuft hier ein Hochbeet, Richtung Haus wird der Sitzplatz von ebenfalls höher angelegten Pflanzflächen begrenzt. So erhielt das kleine Grundstück gliedernde Elemente, ohne den großzügigen Gesamteindruck zu zerstören.

6. Höhenstaffelung und Pflanzenauswahl

Dieser kleine Garten ist kaum mehr als ein Sitzplatz und dennoch wähnt man sich mitten in der Natur. Das liegt daran, dass er zur einen Seite von einem brusthohen Hochbeet eingefasst wird. Dadurch rückt die Bepflanzung ins Blickfeld derjenigen, die es sich am Tisch gemütlich gemacht haben.

Zu Füßen der Trockenmauer, die das Hochbeet begrenzt, findet sich eine weitere schmale Pflanzfläche, und im Hochbeet selbst reckt sich neben einigen Solitärgehölzen eine dichte immergrüne Hecke. So wurde der Mangel an Pflanzfläche hier durch eine Höhenstaffelung ausgeglichen, die wie eine Theaterkulisse perspektivisch ansteigt und so mehr Tiefe und Üppigkeit vorspiegelt, als auf dem beschränkten Raum eigentlich möglich ist. Die vielfältige Pflanzenauswahl erweckt ebenfalls den Eindruck von Größe.

7. Materialauswahl für kleine Gärten

Die gerade im kleinen Garten so wichtige Abwechslung bekommt das Auge auch durch die Materialauswahl geboten. Das kreisrund verlegte Kleinpflaster des Sitzplatzes bildet einen spannungsreichen Kontrast zu den schlicht rechteckigen Platten des angrenzenden Gartenteils. Blickfang sind die Quader der Trockenmauer, die durch ihren stetigen Formatwechsel dem Auge immer wieder neue Ankerpunkte bieten.

8. Pflanzen als Solitäre

Trotz der beschränkten Fläche setzt das Pflanzkonzept auf Vielfalt. Dafür wurde hier bewusst auf Massenpflanzungen verzichtet, stattdessen kommt das einzelne Pflanzenexemplar als Einzelstück zur Geltung. Besonderer Blickfang ist der Grüne Fächerahorn neben dem quaderförmigen Quellstein.

Das Kiesbeet, in dem die beiden stehen, wurde Richtung Gartenmitte platziert und sorgt so für eine Gliederung der Fläche. Beim Blick auf den Boden zeigt sich die Varianz ein und desselben Materials: Kanfanar, ein heller Kalkstein aus Istrien, kam hier in unterschiedlichen Formaten und Verlegearten zum Einsatz.

9. Clevere Gartenbeleuchtung

In diesem Garten zeigt sich auch eindrucksvoll, wie ein kleiner Garten von einem durchdachten Gartenbeleuchtungskonzeptprofitiert. Lichtquellen im hinteren Gartenbereich lassen das Grundstück tiefer erscheinen, ebenso wie die mit einzelnen Spots von unten angeleuchteten Pflanzen-Solitäre.

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