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Smarter Umbau

Ein technisch und optisch veraltetes Haus wird zum Smart Home umgebaut. Nach zwei Jahren ist der Umbau abgeschlossen. Fazit: Beeindruckend!

Wohnfläche erweitern

Der Bestandsbau stammt aus dem Jahr 1964 und umfasst eine Wohnfläche von etwa 120 Quadratmetern. Damit ist er für die Familienplanung etwas knapp bemessen, zumal keine zusätzlichen Kellerflächen zur Verfügung stehen. Eine Kernsanierung ist nötig.

Statt eines bisher einstöckigen Wintergartens entscheidet sich das Ehepaar Essig in Abstimmung mit dem Architekten Alexander Gregoric für einen Anbau auf einer massiven Bodenplatte. Der neue Hausteil erstreckt sich nun über zwei Stockwerke.

Parallel ist die Fläche im Dachgeschoss deutlich erweitert: Zwei große Gauben erstrecken sich über die gesamte Zimmerbreite hinweg. Insgesamt steht jetzt eine Wohnfläche von 150 Quadratmetern zur Verfügung.

Größer, neuer, besser

Der moderne Anbau dockt an die sieben Meter breite Längsseite an und ist drei Meter lang. Während auf den Altbau eine klassische Wärmeschutzdämmung von 14 Zentimetern aufgebracht und diese wieder weiß verputzt wurde, ist der Anbau in Holzständerbauweise mit grauen Fundermaxplatten verkleidet.

Dadurch hebt er sich optisch deutlich vom Bestandsbau ab. Der schmale Balkon wurde um gut einen Meter verbreitert und mit einer Glasbrüstung verkleidet, die den Blick ins Tal freigibt – auch vom Wohnraum aus. Sämtliche Fenster wurden durch moderne 3-fach-Isolierverglasungen ersetzt und teils vergrößert, das Dach und der Dachstuhl komplett erneuert.

Weniger ist mehr

Im Inneren sind fast alle Zwischenwände gefallen, in der großen Wohnküche sorgen massive Stahlträger für eine sichere Statik. Diese sind bewusst nicht verkleidet , also sichtbar – so setzen sie einen markanten Akzent im Raum. Da es keinen Keller gibt, sind ebenerdig Technik, Abstell- und Hobbyraum entstanden.

Das erste Obergeschoss liegt wegen der Hanglage bündig zum rückwärtigen Garten. Es beherbergt den offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich. Im Dachgeschoss befinden sich das Schlafzimmer, Bad, ein Kinder- und ein Ankleidezimmer.

Grafisch und grün

In der Einrichtung spiegelt sich das Gespür für Design der jungen Mutter und Grafikerin wider: Die Materialien und Möbel harmonieren. An den Wänden hängen ausdrucksstarke Sprüche. Raffinierte Einzelstücke, grüne Details und weiße Orchideen bilden einen Kontrast zu der klaren, geradlinigen Innenarchitektur.

Die Leuchten sind mehrheitlich von Nimbus und Tobias Grau. Der Lichtdesigner hat diese in ihrer Lichtfarbe perfekt aufeinander abgestimmt: eine Beleuchtung aus einem Guss trotz unterschiedlicher Hersteller und Leuchtmittel. Die alte Holztreppe im Zentrum des Hauses konnte erhalten werden. Mit ihrem frischen grünen Anstrich wirkt sie wie ein Designobjekt.

Eigener Strom

"Im Zuge der Kernsanierung haben wir uns auch für ein neues Heizsystem entschieden", berichtet Felix Essig. "Die ineffizienten Nachtspeicheröfen wurden ersetzt durch einen modernen Gas-Brennwertkessel in Kombination mit einer Photovoltaikanlage."

Der Ertrag der PV-Anlage wird primär für den Eigenbedaf genutzt und ein Brauchwassertank damit erwärmt. Da das Haus für die Photovoltaik nicht perfekt ausgerichtet ist, sind jetzt sowohl die Ost- als auch die Westseite des Daches mit insgesamt 33 PV-Elementen mit einem besonders hohen Ertrag von 80 Prozent belegt. Auf eine Fußbodenheizung hat das Paar bewusst verzichtet, da durch deren Aufbau die Räume etwa zehn Zentimeter an Höhe verloren hätten.

Smartes Zuhause

Die Familie wünschte sich ein Smart Home: "Wenn wir das Haus schon komplett sanieren und alle Elektroleitungen erneuern mussten, konnten wir auch gleich die Basis für ein intelligentes Zuhause legen", führt Felix Essig weiter aus.

Parallel zu den Elektrokabeln wurden so noch KNX-Steuerleitungen, das elektrische Nervensystem hinter dem Smart Home, verlegt. Mit KNX haben sich die Bauherren für einen herstelleroffenen und internationalen Standard entschieden. Programmiert hat der erfahrene System-Integrator Bastian Niemann von clever4home.

Smart Home via Smart Phone

"In einer Zeitschrift haben wir gesehen, dass die Haussteuerung auch ganz komfortabel via Smart Phone möglich ist. Bastian Niemann hat uns dann beraten, was technisch möglich und für uns sinnvoll ist." Darüber hinaus hat der System-Integrator auch die Programmierung übernommen.

Ein leistungsstarker Gira HomeServer steuert das Smart Home. Via KNX laufen die Beleuchtung, Jalousien, Türkommunikation – Heizung und Musik, Fenster- und Türkontakte sind ebenfalls eingebunden. So lassen sich alle Leuchten mit dem Smart Phone bedienen und auch präzise dimmen. Komplexe Lichtszenen werden auf Knopfdruck abgerufen.

Auf einem Gira Tastensensor – einem programmierbaren Schalter – an der Tür ist beispielsweise die clevere Szene "zentral aus" hinterlegt: Mit ihr wird im Haus komplett das Licht abgeschaltet sowie die Musik und definierte Steckdosen deaktiviert.

Die Jalousien fahren dank einer Zeitschaltung automatisch morgens hoch beziehungsweise abends runter. In Kombination mit der Gira Wetterstation fahren sie zudem ein, wenn es zu stark windet.

Smart Phone mit App für Smart-Home-Steuerung
Per Smart Phone hat das junge Paar vollen Zugriff auf ihr Smart Home. Foto: Gira
Tablet zur Smart-Home-Steuerung
Mit der App lässt sich das Haus auch übers Tablet steuern. Foto: Gira

Zahlreiche Funktionen

Dank der installierten Fensterkontakte können die jungen Eltern vor Verlassen des Hauses kurz schauen, ob alle geschlossen sind. Haben sie das versäumt, weil es schnell gehen musste, schauen sie einfach von unterwegs aus über die Gira HomerServer App, ob alles o.k. ist.

Bedient wird das intelligente Haus via Smart Phone, Tablet oder aber über die fest in der Wand installierten Touchpanels: Ein großes Display hängt zentral im ersten Obergeschoss, der kleinere Gira G1 in der zweiten Etage. Hiermit lassen sich alle Funktionen bedienen, Zeitschaltuhren einrichten, die Werte der Wetterstation aufrufen, Jalousien betätigen, die Heizung regulieren oder einsehen, wo noch Fenster geöffnet sind.

"Dank des KNX-Systems ist die Familie für alle Eventualitäten vorbereitet", weiß Bastian Niemann. "Gibt es später Ideen und Wünsche, das Smart Home in seiner Funktionalität zu erweitern, lässt sich das mit geringem Aufwand und vor allem ohne Aufhacken der Wände problemlos realisieren."

Steuerzentrale mit Touchdisplay
Das Smart Home wird über das intuitive Gira Interface auf einem Touchdisplay gesteuert. Foto: Gira
Multitouchdisplay
Ein weiteres Multitouchdisplay ist im Obergeschoss montiert. Foto: Gira
Musik- und Radiostation im Bad
Das Gira Unterputzradio ist dezent in der Wand verbaut. Foto: Gira
Tastensensoren in weißer Optik
Die Gira Tastensensoren steuern Jalousien oder einzelne Leuchten. Foto: Gira

Alle Fotos: Ulrich Beuttenmüller für Gira

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