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Natursteinfassade

Natursteinfassaden werden mit robusten Steinen wie Granit, Sandstein oder Schiefer verkleidet. Sie bestechen durch eine natürliche und einzigartige Optik.

Muschelkalk, Travertin, Granit & Co: Geschenke der Natur für unseren Fußboden, das Waschbecken oder den Terrassenbelag. Dass Naturwerkstein aber nicht nur im Innenausbau und Gartenbau, sondern auch für die Fassade immer öfter zum Einsatz kommt, hat gute Gründe. Hallo Natursteinfassade!

Von den griechischen Tempeln der Antike bis zu den kunstvollen Jugendstilfassaden des frühen 19. Jahrhunderts – keine Epoche der Architekturgeschichte ist ohne Natursteinfassaden denkbar. Repräsentative Bauwerke wie die Frauenkirche in Dresden oder das Stadtschloss Braunschweig offenbaren die unvergängliche, monumentale Wirkung des natürlichen Materials. Doch auch für die äußere Gestaltung von Privathäusern eignet sich Naturstein ideal.

Heute wird anders gebaut und auch die Natursteinfassade hat sich damit modernisiert. Durch unterschiedliche Oberflächenbehandlung – von rau über sandgestrahlt bis glattgeschliffen – können die einzelnen Gesteinsarten in ihrer Charakteristik und somit auch die Optik der Fassade verändert werden.

Natursteine bestehen aus Mineralien, die über Millionen von Jahren unter Druck und mit­hilfe eines Bindemittels wie z.B. Kalk entstanden sind. Sie überzeugen in vielerlei Hinsicht. Ihre Witterungsbeständigkeit und Strapazierfähigkeit gewähren eine lange Lebensdauer sowie geringen Pflegebedarf.

Wenn tatsächlich einmal Bedarf wäre, könnte sogar eine einzelne Platte an der Fassade ausgetauscht werden. Da die Gewinnung und Bearbeitung der Steine verhältnismäßig wenig Energie und die Ober­fläche keinen chemischen Schutzanstrich benötigen, gilt der Naturwerkstoff als nachhaltig und ökologisch.

Zu den bekanntesten Natursteinarten gehören Tiefengesteine wie Granit, Sedimentgesteine wie Sandstein und Schiefer, Kalkgesteine, z.B. Marmor und Schiefergesteine wie Quarzit. Insgesamt sind weltweit mehrere tausend Natursteinarten bekannt. Durch ihr individuelles Spiel mit Farben (hier kann fast das komplette Farbspektrum abgedeckt werden) und Formen wirken Natursteine gleichzeitig schlicht und edel. Teilweise betonen Ablagerungen von Muscheln, Schnecken und Ähnlichem die Einzigartigkeit.

Diamantbestückte, computergesteuerte Brückenfräsen bearbeiten das Material heute in einem Bruchteil der Zeit, in der der Stein früher von Hand geklopft wurde. Das lässt den Naturstein erschwinglicher werden – und damit auch interessanter für den privaten Hausbau.

Natursteinfassaden: Individuell und nachhaltig

Was macht Sandstein, Kalkstein, Schiefer und Co so begehrenswert? Zum einen: Ihre Optik ist immer bestechend und besonders, ob man das ganze Haus einkleidet oder nur Akzente in der Fassade setzt. Es handelt sich immer um Unikate, und ihre breite Palette an Farben und Strukturen wird durch neue Möglichkeiten der Oberflächenbearbeitung noch weiter vervielfältigt.

Zum anderen bietet eine Natursteinfassade zuverlässigen Witterungsschutz für das Traumhaus, denn sie ist robust, frostsicher, wehrt Schlagregen und Hagel ab und bleibt dabei immer pflegeleicht.

Das Material für die Natursteinfassade muss nicht erst hergestellt werden, bedarf keiner chemischen Hilfsstoffe oder Schutzanstriche, ist von sich aus nicht brennbar und zu hundert Prozent wiederverwertbar. Der nachhaltige Baustoff wird damit in der Gesamtenergiebilanz als Baustoff und Fassadenverkleidung attraktiv.

Natursteinfassade mit moderner Dämmung

Bei der Hausplanung ist zu beachten, dass eine moderne Natursteinfassade selbstverständlich auch mit zeitgemäßen Dämmsystemen zu kombinieren ist. Für den Wärmeschutz sorgt z. B ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder ein vorgehängtes, hinterlüftetes Fassadensystem (VHF). Verschiedene weitere Fassadensysteme sind möglich.

Bei einem WDVS werden direkt auf die Außenwand mehrere Zentimeter dicke Dämmplatten aufgeklebt und ggf. zusätzlich verdübelt. Darauf kommt ein Armierungsgewebe als Putzträger, das zudem die Dehnungsspannungen der Dämmplatten ausgleicht. Den Abschluss bilden wahlweise eine Putzschicht oder sogenannte Flachverblender, die wie Sichtmauerwerk aussehen.

Weil schon kleine Montage-Fehler die Wirkung des Dämmsystems erheblich einschränken können, sollten Selbstbauer von dieser Aufgabe die Finger lassen. Die Montage von Dämmsystemen gehört in die Hände von Profis – Malern oder Stuckateuren. Dann haben die Eigenheimbesitzer auch die Sicherheit, dass das Haus dauerhaft geschützt ist.

Diverse Hersteller verbinden eine dünne Natursteinschicht mit einem Leichtbetonträger zu einer Fassadenplatte. Alternativ verkleben sie für das WDVS dünne Natursteinplatten direkt mit dem Dämmsystem. Es besteht also nur noch die äußerste Schicht aus dem optisch so bestechenden und vielseitig gestaltbaren Naturbaustoff.

So wird mehr als die Hälfte des Gewichts einer massiven Natursteinplattenfassade eingespart. Ein Blick auf die Möglichkeiten des natürlichen robusten Materials mit der starken optischen Wirkung lohnt also für private Bauherren, die sich eine individuelle und langlebige Fassade wünschen.

Eine weitere Möglichkeit der Fassadengestaltung liegt in der vorgehängten Fassade. Diese wird im Gegensatz zum Putz nicht direkt auf das Mauerwerk aufgebracht, sondern auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall montiert. Durch die Vielzahl und Kombinationsmöglichkeiten der infrage kommenden Verkleidungsmaterialien werden Vorhangfassaden beim Hausbau immer beliebter.

An der tragenden Wand werden in regelmäßigen Abständen horizontale Kanthölzer befestigt. Dazwischen wird die Wärmedämmung eingebracht, die je nach Wärmedämmwert der Wand vier bis zwölf Zentimeter beträgt. Auf die horizontalen Hölzer wird eine vertikale Konterlattung genagelt, an der man die eigentliche Fassade „anhängt“. Die Luftschicht zwischen den senkrechten Latten dient als Verdunstungsraum für eventuell anfallende Feuchtigkeit.

Beim vorgehängten Fassadensystem stehen neben Holz diverse andere Verkleidungsmaterialien wie keramische Platten, Stapelsteine aus Beton, Kunststoff-Elemente oder Naturstein zur Auswahl.

Darüber hinaus ist auch die Verwirklichung einer dorngelagerten Natursteinfassade möglich. Bei dem Fassadensystem erhalten die Platten im Bereich der horizontalen oder vertikalen Fugen Bohrungen zur Aufnahme der Ankerdorne. Die Befes­tigung erfolgt mit sichtbaren Klammern im Kreuzungspunkt der Platten.

Bei der Hinterschnitt-Technik für Natursteinfassaden wird auf der Rückseite der Platte ein Anker eingesetzt, der anschließend in die Metall-Unterkonstruktion einge­hängt wird. Vorteil der unsichtbaren Hinterschnittanker ist die freie Gestaltung der Formate und Fugenbreiten.

Naturstein kann außerdem auf speziellen Trägerplatten, z.B. aus Blähglasgranulat befestigt werden. Das System ist simpel: die Trägerplatten werden mit dünnen, leichten Naturwerkstein­platten belegt. Das führt zu einem viel geringeren Gewicht.

Wer sich die Optik einer echten Natursteinmauer wünscht, der sollte sich für Steinpaneele entscheiden. Einzelne Natursteine werden in ein frostbeständiges Zementmörtelbett eingefügt. Diese vorgefertigten Steinpaneele verarbeitet das Handwerk im „Buttering-Floating-Verfahren”, wobei Wandfläche und Paneel-Rückseite mit Klebemörtel beschichtet und die Paneele vollflächig in das Klebemörtelbett eingebettet wird. Zusätzlich erfolgt eine mechanische Befestigung.

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