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Vom 60er Jahre Siedlerhaus zum modernen Heim

Das optimale Haus zu finden, ist schwer. Einfacher ist es, ein vorhandenes Gebäude den Bedürfnissen anzupassen. Diesen Weg wählte Familie Förster: Sie kaufte ein Siedlerhaus der frühen 60er-Jahre und modernisierten es.

Wohnraum mit Garten ist in Hamburg Mangelware. Deshalb ziehen einige junge Familien in die einst als recht verschlafen geltenden Quartiere im Westen der Hansestadt. Dort prägen Siedlerhäuser aus den 60er-Jahren ganze Straßenzüge. 

Eines der Siedlungshäuser erwarben Matthias und Vivian Förster für sich und ihre beiden Söhne Mateo und Anton. Dass vor dem Einzug erst einmal jede Menge Arbeit wartete, schreckte den Planer und die Kommunikationsdesignerin nicht ab.

Da weder die geschlossene, kleinteilige Raumstruktur noch das Ambiente der 60er-Jahre ihrer Vorstellung von zeitgemäßem Wohnen entsprachen und die energetischen Werte weit hinter aktuellen Standards lagen, bauten sie das Haus in Eigenregie um.

Betritt man heute das Heim der vierköpfigen Familie, ist von dem beengten Klinkerbau von 1962 nichts mehr zu spüren. Aus dem ursprünglich durch kleine, gedrungene Räume geprägten, typischen Siedlerhaus ist heller und moderner Wohnraum geworden.

Siedlungshaus komplett entkernen

Bei einer umfassenden energetischen Sanierung wurde das alte Siedlerhaus zunächst komplett entkernt und die Fassade gedämmt. Gleichzeitig wurde das Dach neu eingedeckt und von innen gedämmt.

Mit hochwertiger Wärmedämmung im Giebelbereich konnten die Handwerker dort zudem Kältebrücken eliminieren. Außerdem wurde die alte Heizung durch einen modernen Gas-Brennwertkessel ersetzt.

Dieser sorgt in Verbindung mit einer Solaranlage für eine schlanke Energiebilanz. Besonders freuen sich die Försters über den Platzgewinn im Keller: Hier wurde die ehemalige Garage in ein großes Gästezimmer mit Bad umgebaut.

Dank der Absenkung des Erdniveaus sorgt hier ein stattliches Fenster anstelle einer kleinen Kellerluke für Tageslicht im Inneren und eröffnet den Ausblick aus dem Siedlungshaus auf den Vorgarten.

60er-Jahre-Mief vertreiben

In Bezug auf die Wohnatmosphäre kommt vor allem den zahlreichen neuen Fenstern in Dach und Fassade eine entscheidende Rolle zu. Sie machen das Haus hell sowie luftig und vertreiben den biederen 60er-Jahre-Mief.

Besonders großzügig bemessen sind die beiden einander gegenüberliegenden elektrischen Dachfenster, die nicht nur den oberen Flur und das Treppenhaus erhellen, sondern auch die Diele im Erdgeschoss. „Wir wollten maximale Helligkeit über die ganze Flurbreite“, begründet Matthias Förster die Auswahl der beiden Schwingfenster von Velux. „Dadurch brennt bei uns tagsüber so gut wie nie Licht.“

Luftiges Dachgeschoss im Siedlerhaus

Auf der oberen Etage des 60er-Jahre Hauses passte die Familie die Raumaufteilung ihren Bedürfnissen optimal an: Hier befinden sich neben dem Schlafzimmer der Söhne Mateo und Anton auch der Elterntrakt sowie das Bad.

Der einstige Dachboden wich zugunsten hoher Räume bis in den First, in denen die sichtbaren Kehlbalken nicht nur optisch Akzente setzen – im Kinderzimmer dienen sie ganz praktisch zur Befestigung einer Schaukel.

Dank der umfassenden Umbaumaßnahmen sind hier Licht und Luft eingekehrt: Zwei Dachfenster öffnen den Raum auf unterschiedlichen Höhen in Richtung Süden, sodass der sechsjährige Mateo und sein kleiner Bruder bei Tageslicht spielen oder später die Hausaufgaben machen können.

Highlight des Raums: das selbstentworfene Bett mit einem zeltförmigen Dach aus Holz. Auch im Schlafzimmer der Eltern und im Familienbad sorgen Dachfenster für viel Tageslicht.

Gesundes Raumklima im 60er-Jahre-Haus

Darüber hinaus spielen die Dachfenster auch bei der Be- und Entlüftung des Siedlungshauses eine zentrale Rolle. „Gerade im Bad ist es sehr angenehm, dass nach dem Duschen die feuchte Luft schnell und einfach durch das Dachfenster abziehen kann“, erklärt Vivian Förster.

Zudem profitiert die Familie vom sogenannten Kamineffekt. Dabei zieht verbrauchte, wärmere Luft nach oben durch die Dachfenster ab, während über die geöffneten Fassadenfenster im Erdgeschoss frische, kühlere Luft ins Haus nachströmt. Diese besonders effektive und schnelle natürliche Lüftung gewährleistet eine gute Raumluftqualität und ermöglicht eine schnelle Senkung der Raumtemperaturen im Sommer.

Da sich die Dachfenster zeitgesteuert öffnen, kann auch dann ausreichend gelüftet werden, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. Und wenn es einmal unerwartet regnen sollte, sorgt der eingebaute Regensensor dafür, dass sich die Dachfenster völlig selbstständig schließen.

Unterstützt wird diese natürliche Ventilation durch eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die in den Wintermonaten für gesunde Raumluft sorgt.

Licht- und Sonnenschutz fürs Siedlungshaus

Damit es an heißen Sommertagen nicht zu warm unter dem Dach wird, statteten die Försters alle Dachfenster mit elektrisch bedienbaren Hitzeschutz-Markisen aus. Sie sorgen auf Knopfdruck dafür, dass sich das Haus nicht übermäßig aufheizt und lassen auch im geschlossenen Zustand noch ausreichend Tageslicht hinein.

Im Kinder- und auch im Elternschlafzimmer ermöglichen zudem elektrisch betriebene Verdunkelungs-Rollos ungestörten Schlaf zu jeder Zeit. Sie dunkeln die Räume bei Bedarf vollständig ab und können mit dem Control Pad komfortabel per Fingertipp gesteuert werden.

Die Funkbedienung ist in der Anwendung so einfach, dass selbst der anderthalbjährige Anton sie schon steuern kann. „Die Fernbedienung müssen wir immer vor ihm verstecken, damit er keinen Quatsch damit macht“, erzählt sein Bruder und die Mutter der beiden erklärt: „Uns ist wichtig, das Kinderzimmer vollständig verdunkeln zu können, denn im Sommer ist es abends oft noch hell, wenn die Kinder ins Bett müssen. Außerdem hält Anton hier gerne Mittagsschlaf.“

Die vier Försters fühlen sich in ihrem modernisierten Siedlerhaus rundum wohl und genießen Haus und Garten. „Die sechs Monate Baustelle haben sich absolut gelohnt. Wir wussten genau, was wir wollten und haben es eins zu eins umgesetzt“, konstatieren Vivian und Matthias Förster einstimmig.

Umbau-Daten

Projekt: Umbau eines Siedlerhauses von 1962 in Hamburg Eidelstedt
Bauherren: Vivian und Matthias Förster
Planung: Dipl.-Ing. Matthias Förster
Baujahr: 1962
Bauzeit: 6 Monate
Baumaßnahme: Entkernung, Umbau und energetische Sanierung
Wohnfläche: 143,70 m², Nutzfläche 33,30 m²
Heizung: Gas-Brennwerttherme mit Solarthermie
Dachfenster: 6 x Velux Holzdach-Fenster, weiß lackiert: je 2 x Integra Schwingfenster in den Maßen 134 cm x 160 cm und 78 cm x 140 cm; 2 x Klapp-Schwing-Fenster 78 cm x 140 cm; Sonnenschutz: 1 x Sichtschutz-Rollo manuell (weiß), 3 x Verdunkelungs-Rollo elektro (uni weiß) und 6 x Hitzeschutz-Markise elektro (uni grau)

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